Sonntag, 20. März 2016

Von der Gleichgültigkeit zur Spenderin

Hallo ihr Lieben,

heute möchte ich etwas aus dem Nähkästchen plaudern und gleichzeitig auf ein für mich persönliches sehr wichtiges Thema aufmerksam machen- der Knochenmarksspende.

Nun zur Geschichte, wie es dazu kam, dass ich mir über so ein Thema Gedanken mache.



Jahrelang bin ich durch die Welt gelaufen ohne mir dabei Gedanken über andere Menschen zu machen, warum auch? Mir geht's doch gut, was kümmern mich da die Probleme anderer, ich hab genug eigene Probleme. Kennt das jemand von euch?
Diese Gleichgültigkeit hatte ich mir leider von Personen abgeschaut, die sogar noch heute nur um sich selbst kümmern, was mich sehr traurig macht. Hatte ich mittbekommen welche Personen schwer erkrankt sind, dachte ich mir immer: Was interessierts mich, Hauptsache mich triffts nicht. Heute für mich undenkbar so zu denken!


Erst 2013 kam die Wendung, wenn auch auf eine sehr schmerzliche Art: Es war Montagabend, ich hatte meinen 1. Urlaubstag. Ich hatte mich so gefreut auf meinem Urlaub, auf die schönen warmen Sommertage und das ich meinen Partner abends mit leckerem Essen überraschen kann. Es war der 08.07.2013, diesen Tag werde ich nie vergessen, es schießen mir immer noch Tränen in die Augen. Ich hatte meinem Partner etwas leckeres zu essen gemacht und danach wollten wir gemeinsam auf unseren Übungsabend der Feuerwehr. Meine Kameraden informierten mich über einen schweren Unfall in der Nähe meines ehemaligem Wohnorts, wo meine Familie wohnt. Ich schaute meine Kameraden an und sagte nur: ,,Na und weiter?´´, dass es sich bei dem Unfall um jemanden aus meiner Familie handelte, ahnte ich zu dem Zeitpunkt noch nicht.


Wir verbrachten unseren Übungsabend mit einer netten Übung mit Wasser, es war sehr warm, als plötzlich meine Mama bei meinem Partner anrief. Wir sollten sofort zu ihr kommen, es sei was schreckliches passiert. Jetzt kommt der Moment wo es bei mir Klick machte.
Ich zählte nur 1und1 zusammen und hoffte nur: Nicht meine Schwester oder mein Papa!
Wir kamen bei meiner Mama an und ich sah nur das Auto von meiner Schwester, direkt kam nur ,,Papa´´ aus meinem Mund. Wie ich den Notfallseelsorger sah, wusste ich sofort was jetzt kommen würde. Seine Worte waren:,, Es tut mir leid ihnen dies mitteilen zu müssen, ihr Vater ist bei einem Unfall ums Leben gekommen.´´ Es riss mir den Boden unter den Füßen weg, ich brach zusammen; Papa einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben ist Tod? Ich konnte es nicht begreifen.



Einige Zeit nach dem Tod meines Papas sah ich in der Zeitschrift Glamour einen sehr interessanten Beitrag zur Knochenmarkspende. Da fing ich plötzlich an darüber nachzudenken, über andere Menschen, die ebenfalls geliebte Menschen verloren haben, sei es durch Unfall oder Krankheit. Ich las den Beitrag sehr aufmerksam durch und informierte mich auch im Netz über die DKMS (Deutsche Knochenmark Spenderdatei). Nachdem ich mich ausreichend informiert hatte, wie das von statten geht mit der Spende, forderte ich ein kostenloses Spenderkit an, dies kam auch zügig an. Nachdem ich die Stäbchen mit meiner DNA versehen hatte, schickte ich sie zurück und einige Zeit später kam die Bestätigung der DKMS mit meinem Spenderausweis.





Worauf ich nun hinaus will, jeder von uns kann in eine Situation kommen, wo er Hilfe braucht. Ich hätte ja selbst nie gedacht, dass mal meiner Familie etwas zustoßen könnte, egal ob Krankheit oder Verlust durch Unfall, ich will anderen helfen können. Bei Facebook lese ich tagtäglich Beiträge von erfolgreichen Stammzellspenden, von leider tragischen Rückschlägen mit Verlust und von händeringenden Spendersuchen. Wie gerne würde ich jedem einzelnen, doch meinem DNA-Zwilling scheint es noch gut zu gehen.

Mein Aufruf an euch:

Leukämiekranke (Blutkrebs) brauchen eure Hilfe, sie brauchen dringend einen passenden Stammzellspender um weiter leben zu können und dieselben Dinge tun zu können, die wir tun.

Informiert euch unter: http://www.dkms.de/ direkt über die Stammzellspende und wie ihr Spender werden könnt oder wie ihr die DKMS finanziell unterstützen könnt.

Seid euch bewusst, es kann jederzeit jeden von uns treffen an Leukämie zu erkranken. Eine Registrierung tut nicht weh und kostet euch nichts, die Registrierungskosten von 50€ übernimmt die DKMS.

Ich würde mich freuen, wenn ich den Ein oder Anderen zum Nachdenken bewegen konnte. - Mund auf - Stäbchen rein - Spender sein!!!



Ich wünsche euch noch einen schönen Sonntag :)

Beste Grüße eure
Vicky



1 Kommentar:

  1. Eine sehr tragische Geschichte :-(. Mein Beileid zum Verlust. Es ist trotzdem schön, dass du dir Gedanken um andere Menschen machst!

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